Das Thema Aggression und Gewalt durch Klienten erfährt seit einigen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit. Auswertungen von Unfallkassen und Berufsgenossenschaften weisen darauf hin, dass Verletzungen durch gewalttätige Personen einen erheblichen Anteil an Personalausfällen verursachen. Auch verlangen vermehrte Rechtsvorschriften systematische, gut entwickelte Interventionen für potenziell verletzende Konflikte.
Dadurch ist das Bedürfnis nach qualifizierter Fortbildung zu dem Thema des Umgangs mit aggressiven und gewalttätigen Klienten deutlich gestiegen. Der professionelle Umgang mit solchen Situationen leitet sich aus der Verantwortung für die Arbeitssicherheit ab und wird vom Qualitätsmanagement der Institutionen zunehmend vorgegeben. Dazu zählen insbesondere Einrichtungen und Dienste des Gesundheits- und Sozialwesens, Schulen, öffentliche Verwaltung und gewerbliche Unternehmen.
Das erste Interesse – auch und gerade im Sinne der Arbeitssicherheit – gilt zunächst einmal der körperlichen Unversehrtheit und der Würde sowohl des Klienten bzw. Patienten als auch der Beschäftigten. Der Grundsatz: „Würde und Sicherheit durch Problemlösung“ ist daher die Basis für die vielfältigen Strategien, zu denen PART®-Seminare befähigen.
Das Konzept
Das PART®-Konzept baut auf langjährigen, internationalen Erfahrungen auf und vermittelt die notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen. Grundlage ist ein systematisches Seminarkonzept, das auf einem umfangreichen Handbuch basiert.
Das PART®-Konzept setzt voraus, dass die Fachkräfte ihre berufsbezogenen Fähigkeiten beherrschen und anwenden können. Die PART®-Seminare vermitteln ergänzend die Kompetenzen für den Umgang mit aggressiven bzw. gewalttätigen Krisensituationen. So geht es
sondern es geht darum, wie man in aggressiven bzw. gewalttätigen Situationen kompetent handelt (sowie davor und danach).
Broschüre PART®-Konzept (7 MB)
Das PART®-Basisseminar |
Die PART®-Inhousetrainer-Ausbildung |
Die PART®-Auffrischungs- und Vertiefungsseminare |
Basisseminare sind für Fachkräfte geeignet, die mit Klienten arbeiten, die sich mitunter aggressiv und gewalttätig verhalten können. Ein Basisseminar dauert in der Regel drei Tage und vermittelt die nötigen Haltungen, Deeskalationsstrategien und Techniken. Die Seminare werden entweder in Institutionen durch ein Mitglied des PART®-Teams oder durch eigene Inhousetrainer durchgeführt. | In der Inhousetrainer-Ausbildung werden Multiplikatoren geschult, die das PART®-Konzept in Form von Basisseminaren in ihrer Institution an die Mitarbeiterschaft weitergeben. Die Ausbildung dauert sieben Tage, in der Regel in zwei Blöcke aufgeteilt. Die Basisseminare können für die eigene Institution angepasst werden. | PART®-Inhousetrainer sind verpflichtet, mindestens alle drei Jahre an einem zweitägigen Auffrischungs- und Vertiefungsseminar teilzunehmen. Es dient dem fachlichen Austausch und der Verbesserung der eigenen Lehrkompetenz. Auch ist so gewährleistet, dass die Inhousetrainer stets auf dem aktuellen Stand sind. |
Unter welchen Bedingungen ist es für eine Einrichtung sinnvoll, ein Basisseminar durch externe PART®-Trainer durchzuführen zu lassen?
Bei kleineren Einrichtungen bis zu 30 Fachkräften (= 2 Basisseminare), bei größeren Einrichtungen zum Kennenlernen des PART®-Konzepts.
Unter welchen Umständen sollte eine Einrichtung eigene PART®-Inhousetrainer ausbilden lassen?
Für alle Einrichtungen empfiehlt sich die Ausbildung von PART®-Inhousetrainern. Bei Einrichtungen mit mehr als 30 Fachkräften ist es sinnvoll und notwendig. So können die Mitarbeitenden in Eigenregie der institution vor Ort geschult werden. Damit kann auch jederzeit auf aktuellen Bedarf reagiert werden kann. Die Begleitung von Teams in schwierigen Arbeitsphasen sowie das Angebot von internen Auffrischungsseminaren ist leichter zu gewährleisten und zu organisieren.
Muss man vor der Trainerausbildung das PART®-Basisseminar besucht haben?
Nein, das PART®-Basisseminar ist in vertiefter Fortm auch Inhalt der Trainerausbildung.
Kann man als PART®-Inhousetrainer Basisseminare allein durchführen?
Ja. Es empfiehlt sich allerdings, Seminare zu zweit zu leiten. Das erleichtert die Arbeit deutlich und kann die Qualität erhöhen. Auch ist es einfacher (und oft auch effektiver), auf schwierige Seminarsituationen zu reagieren.
Wer ist geeignet, als PART®-Inhousetrainer ausgebildet zu werden?
Da das PART®-Konzept Teil des Arbeitssicherheitskonzepts einer Institution ist, sollten künftige PART®-Inhousetrainer von der Leitung ausgewählt und mit der Trainerrolle beauftragt werden. Dabei sollten folgende Gesichtspunkte entscheidend sein:
Welche Kosten entstehen nach der PART®-Inhousetrainer-Ausbildung?
Alle drei Jahre die Kosten für ein zweitägiges Auffrischungs- und Vertiefungsseminar.
Für die eigenen Seminare nur interne Kosten (Druck der Handbücher, Seminarorganisation usw.).
Wenn ich in einem Jahr die Bedingungen zur Aufrechterhaltung des Trainerzertifikats nicht einhalten kann, was dann?
Wenden Sie sich an die PART-Training GmbH, um zu erfahren, ob und unter welchen Bedingungen das Zertifikat noch aufrecht erhalten bleiben kann.
Was sollte von Seiten der Institution vor der Ausbildung von PART®-Inhouse-Trainern bedacht werden?
Das PART®-Konzept ist dem Bereich der Arbeitssicherheit zuzuordnen. Es unterstützt Ihr betriebliches Management von Bedrohungs- und Gewaltsituationen am Arbeitsplatz. Hierbei setzt es bei der Verhaltensprävention, also auf Seiten der Mitarbeitenden an und erfüllt die Richtlinien von Berufsgenossenschaften und Unfallversicherern. Es ergänzt Ihre technischen und organisatorischen Maßnahmen der Verhältnisprävention.
Die Wirksamkeit personeller Maßnahmen der Verhaltensprävention kann sich nur dann vollständig entfalten, wenn ebenso geeignete Maßnahmen der Verhältnisprävention genutzt werden. Sollte Ihre Institution in dieser Hinsicht Handlungsbedarf haben, hat es sich bewährt, vor oder parallel zur Ausbildung von PART®-Inhouse-Trainern die Maßnahmen gemäß Gefährdungsbeurteilung auszuwählen, umzusetzen und zu bewerten.